Liebe Reise- und Wanderfreunde
Es ist immer wieder eine Freude, die Insel zu durchstreifen, neugierig was uns auf dem Weg begegnet. Jahreszeitlich ändern sich die Landschaften. In den Dörfern, auf den Piazzas, in den Bars und Herbergen überall wird man von den Sizilianern gastfreundlich empfangen.
Es gibt viele alte Wege, die wichtige Orte und Gegenden auf Sizilien miteinander verbinden und verbunden haben. Sie reichen von Küste zu Küste, Pässe führen über die Berge, Straßen ziehen sich entlang der Flüsse, sie verbinden die Häfen mit den wichtigsten Städten. Viele der Wege – „il cammino“ – wurden bereits von den Griechen und später von den Römern angelegt.
Die „Vie Francigene“ auf Sizilien sind seit einiger Zeit wiederbelebt worden. Es gibt eine Wegführung, eine rot weiße Zeichnung, manchmal findet man auch das alte Symbol „ein Mönch mit Wanderstab“, heute abgelöst von einem dynamischeren Mönch.
Die Vie Francigene, übersetzt „Frankenwege“ sind mit dem Jakobsweg die ältesten Pilgerwege in Europa. Frankenwege, weil die Franken, nach den Römern, die stärkste Macht im „heiligen weströmischen Reich“ waren. Die „Vie Francigene“ führten alle nach Rom, zum Vatikan und dem Petersdom, der Gedenk- und Grabstätte des heiligen Petrus.Â
Es gibt von diesen Wegen ein ganzes Wegenetz durch Sizilien. Das sieht auf der Landkarte übersichtlich aus. Aber per piedi spürst du jedes Steinchen, jede Anhöhe, die Sonne knallt runter, der Rucksack drückt und der Weg scheint immer länger zu werden.
Und einer dieser Wege, der Längste mit knapp 400 km, führt auch durch die Madonie, also durch „unsere“ Berge. Er nennt sich auch „Via Fancigena di Normanna via per le Montagne“, weil die Normannen unter Roger I. diesen Weg vom Stretto (die Meeresenge zwischen dem Festland und Sizilien) und dem Hafen von Messina mit ihrer Streitmacht und Gefolge nach Palermo gegangen sind. Der Weg führt durch die Berge und an ihren Berghängen. Es sind drei Gebirge, nämlich die Peritorani, die Nebrode und die Madonien. Man nennt die Gebirge auf Sizilien, die quasi das Rückgrat der Insel bilden auch den „sizilianischen Apennin“.
Dieser Weg wird in 22 Etappen eingeteilt, die jeweils in ein bis zwei Tagen zu erwandern sind. Man kann die Etappen aber individuell auch anders einteilen.
1) Palermo–Bagheria (km 26,7)Â
2) Bagheria – Eremo S.Felice, Caccamo (km 24)
3) Eremo S.Felice – Caccamo (km 11)Â
4) Caccamo – Montemaggiore Belsito (km 16)
5) Montemaggiore – Caltavuturo (km 22)Â
6) Caltavuturo – Polizzi (km 12)
7) Polizzi – Petralia Sottana (km 13)Â
8) Petralia Sottana – Gangi (km 14)
9) Gangi – Nicosia (km 22)Â
10) Nicosia – Troina (km 22)
11) Troina – Cesarò (km 19)Â
12) Cesarò – Maniace (km 10)
13 Maniace – Randazzo (km 14)Â
14) Randazzo – Floresta (km 17)
15) Floresta – Montalbano (km 17)Â
16) Montalbano – Novara Sicilia (km 24)
17) Novara Sicilia – Castroreale (km 22)Â
18) Castroreale – S.Lucia del Mela (km 17)
19) S.Lucia del Mela – Monforte (km 17)Â
20) Monforte – Rometta (km 8)
21) Rometta – Calvaruso,Villafranca (km 16)Â
22) Villafranca – Messina (km 22)
Auf dieser Webseite findest du eine interaktive Karte, wo du alle Abschnitte vergrößern kannst. http://www.viefrancigenedisicilia.it/
Wir, Günter und Dani, kennen viele Abschnitte der Wege, Orte und Straßen, die öffentlichen Verkehrsmittel und wir haben Erfahrungen aus unseren vielen Reisen auf Sizilien. Wir waren keine Eroberer, wir waren Entdecker, Reisefreudige und immer wieder Begeisterte. Das Schönste waren die Wanderungen und die Verbindungen zwischen den Landschaften und Orten auf den Wegen.
Wir möchten also Etappen gehen, und Günter hält die Teilstrecken auch mit der Kamera fest. Die Idee ist das Stückwerk irgendwann zusammenzuführen. Und schön wäre es wenn auch ihr bei der einen oder anderen Etappe mit dabei seid.
Und jede kann mitmachen, denn ihr müsst nicht den ganzen Weg gehen, ihr könnt auch mit dem Auto oder dem Rad Etappen fahren, und wir treffen uns immer wieder an den Zielpunkten, erkunden die Orte gemeinsam und übernachten in den Gasthäusern vor Ort. Wir haben auch schon die Teilstrecken nach dem Muster gemacht, dass diejenigen, die nicht gehen wollen oder können, mit dem Auto fahren und sich dann die Autofahrer und Fußgänger am jeweiligen Zielort treffen und dort gemeinsam was unternehmen, z.B. gemeinsam zum Abendessen zu gehen.Â
Es gibt einen offiziellen Pilgerpass „La Credenziale“. Der wird auf jeden persönlich ausgestellt und man bekommt einen Stempel an den Zielpunkten.
